In Deutschland stehen mehr als 27.700 Windenergieanlagen. Dies ist ein überzeugender Beweis dafür, dass Windenergie sinnvoll und wirtschaftlich erfolgreich ist.
Dennoch sind die Zeiten für die Nutzer von Windenergie nicht einfach. Sinkende Stromerzeugerpreise und wachsende Anforderungen an die Genehmigung, steigende Umweltauflagen oder neue Vorgaben durch die Netzbetreiber machen die Investitionen in Windparks nicht einfacher. Wenn auf der einen Seite die Kosten steigen und die Erträge sinken, müssen zwangsläufig die Kosten für den Betrieb gesenkt und der Output eines Parks gesteigert werden, damit insgesamt die Bilanz positiv bleibt. Lesen sie die nachfolgenden fünf Ansätze, wie Sie trotz steigender Anforderungen die Wirtschaftlichkeit in Ihrem Windpark sicherstellen können.
Eigenes Personal im Windpark
Die meisten Windparks in Deutschland werden von externen Servicekräften gewartet. Der Einsatz von externen Servicetechnikern wird mit sogenannten Vollwartungsverträgen geregelt. Mit ihnen wird eine bestimmte technische Verfügbarkeit der Anlagen garantiert, Der Nachteil ist jedoch, dass viele Windparkbesitzer keinen direkten Einfluss mehr auf den Betrieb ihres Windparks haben. Die Praxis zeigt, dass es durchaus lohnend ist, fortwährend selbst in den Anlagen präsent zu sein. Trotz aller Servicequalität oder Professionalität des Dienstleisters — niemand hat so viel Interesse am Windpark wie die Besitzer und Betreiber! Die Erfahrung zeigt, dass alleine die regelmäßige Anwesenheit von eigenem Personal das externe Servicepersonal motiviert, sorgfältiger und gewissenhafter zu arbeiten.
Inspektionen durch unabhängige Gutachter
Windenergieanlagen sind fortwährenden Belastungen ausgesetzt. Schwingungen, Lastwechsel, Sonneneinstrahlung und Regen, Hagel, Staub oder Ölverlust führen dazu, dass nicht nur die Rotorblätter, sondern auch Turm, Getriebe oder Generator kontinuierlich in ihrer Standfestigkeit abnehmen. Doch regelmäßige Inspektionen durch einen unabhängigen Gutachter führen dazu, dass kleine Abweichungen vom Sollwert rechtzeitig erkannt werden, bevor größere Schäden entstehen, die sogar zum Totalausfall einer Anlage führen können.
Strategische Instandhaltung
Früher waren Reparaturen einfach. Da wurde der Werkzeugkoffer erst dann geöffnet, wenn ein Bauteil ausgefallen ist. Die Instandhaltung war ärgerlich und galt deshalb als unliebsamer Kostenfaktor, der die Wirtschaftlichkeit einer Anlage bedrohte. Moderne Konzepte setzten die Instandhaltung in Relation zu den möglichen Schäden, die entstehen könnten, wenn sie nicht vorausschauend durchgeführt würde. Dadurch ergibt sich eine völlig neue Betrachtungsweise. Wird die Instandhaltung strategisch geplant, lassen sich Ersatzteile mit langem Vorlauf günstiger bestellen, Fachpersonal rechtzeitig ordern und der Reparaturtermin in windarme Jahreszeiten legen. Schäden reduzieren sich allein auf Material- und Personalkosten. Die strategische Planung von Instandhaltungsarbeiten führt deshalb zu deutlich geringeren Ausfallzeiten und höheren Erträgen der Anlagen.
Qualitätsmanagement nach ISO 9001
Qualitätsmanagement ist ein kontinuierlicher Prozess, der alle Personen, die am Betrieb eines Windparks beteiligt sind, mit einbezieht. Dabei gilt es, die Wirtschaftlichkeit eines Windparks in den Mittelpunkt aller Aktivitäten zu stellen und sich diesem Ziel sukzessive zu nähern. Die Betriebsführung eines Windparks in Anlehnung an die Prozesse des Qualitätsmanagements kann langfristig zu deutlichen Leistungssteigerungen führen und die Wirtschaftlichkeit eines Windparks deutlich erhöhen. Qualitätsmanagement im Windpark bedeutet, messbare Kriterien festlegen und einen großen Teil der Verantwortung für die Instandhaltung in das Management zu verlagern. Die Führungskräfte werden zum integralen Teil einer QM-orientierten Instandhaltungsstrategie.
Geschulte Mitarbeiter im Windpark
Die Erfahrung zeigt, dass Mitarbeiter, die speziell für „ihren“ Windpark verantwortlich sind, wesentlich mehr Aufmerksamkeit und Verantwortungsbewusstsein entwickeln, als Mitarbeiter, die für „irgendeinen“ Windpark arbeiten. Diesen Vorteil können sich öffentliche Windparkbetreiber zu Nutze machen, wenn sie eigene Mitarbeiter ausbilden.
Ausgebildeten Mitarbeiter haben ein höheres Engagement bei der Arbeit. Die aus einer Ausbildung resultierende Wertschätzung bestärkt die persönliche Bindung an die Anlagen. Die Motivation geht weit über das Engagement externer Dienstleister hinaus. Geschulten Mitarbeitern entgeht keine Füllstandsanzeige, keine lockere Schraube und kein Öltropfen. Sie haben ein Gespür für ihre Anlage und wissen, „wie es ihr geht“. Durch die kontinuierliche Inspektion und Dokumentation haben die Besitzer eine eigene Meinung zur Anlage und können sich ein unabhängiges Bild zum Zustand ihrer Anlage bilden.
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