Unter­schied zwi­schen Instand­hal­tung, Inspek­ti­on und Instand­set­zung

Wind­ener­gie­an­la­gen (WEA) sind hoch­kom­ple­xe Anla­gen, die täg­lich hohen Belas­tun­gen und Last­wech­seln unter­lie­gen. Betrei­ber, denen die Wirt­schaft­lich­keit ihres Wind­parks am Her­zen liegt, brau­chen daher eine sorg­fäl­tig geplan­te Kon­troll- und War­tungs­stra­te­gie, um ihre Wind­parks effi­zi­ent und kos­ten­scho­nen­de zu betrei­ben.

Wich­ti­ge Stell­grö­ßen für die wirt­schaft­li­che Betriebs­füh­rung sind die dabei die Begrif­fe Inspek­ti­on, Instand­hal­tung und Instand­set­zung.

Inspek­ti­on

Inspek­tio­nen die­nen dazu, die tech­nisch sen­si­blen Wind­ener­gie­an­la­gen lang­fris­tig voll funk­ti­ons­fä­hig zu hal­ten. Ziel einer Inspek­ti­on ist es, den aktu­el­len Zustand einer Anla­ge zu doku­men­tie­ren und Feh­ler sehr früh­zei­tig zu erken­nen. Das Inspek­ti­ons­pro­to­koll wird benö­tigt, um vor­aus­schau­end zu arbei­ten, und dadurch eine größt­mög­li­che Anla­gen­ver­füg­bar­keit zu erzie­len.

Bei der Inspek­ti­on kom­men unter­schied­li­che Mess­ver­fah­ren zum Ein­satz: Sicht­war­tung, elek­tri­sche, mecha­ni­sche oder Fett­war­tung. Doch trotz aller moder­nen, tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten geht nichts über die gewach­se­ne Erfah­rung und das tech­ni­sche Know-how des Inspek­tors, der die Fol­ge­wir­kung von erkann­ten Män­gel rich­tig zu beur­tei­len und die not­wen­di­gen Maß­nah­men für deren Behe­bung ver­an­las­sen kann.

Instand­hal­tung

Instand­hal­tung bedeu­tet, die Wind­ener­gie­an­la­gen soweit wie mög­lich vor unge­plan­ten Anla­gen­aus­fäl­len zu bewah­ren. Vor­aus­schau­en­de Instand­hal­tung bedeu­tet, regel­mä­ßig durch die Anla­gen zu gehen, und recht­zei­tig auf einen mög­li­chen Leis­tungs­ab­fall zu reagie­ren. In der Pra­xis bedeu­tet dies Ver­schleiß­tei­le aus­zu­tau­schen, Betriebs­mit­tel auf­zu­fül­len und klei­ne Schä­den zu repa­rie­ren, bevor sie sich zu gro­ßen Schä­den aus­wach­sen.   

Instand­set­zung

Ist ein Scha­dens­fall trotz aller Vor­aus­schau in einer Wind­ener­gie­an­la­ge ein­ge­tre­ten, gilt es die Anla­ge so schnell wie mög­lich zu repa­rie­ren. In vie­len Fäl­len gibt die Soft­ware wich­ti­ge Hin­wei­se dar­auf, den Feh­ler in einer lau­fen­den Anla­ge zu iden­ti­fi­zie­ren und Gegen­maß­nah­men zu ergrei­fen.

Die Instand­set­zung bei klei­ne­ren Schä­den ist häu­fig ohne gro­ßen Auf­wand mög­lich, wäh­rend Instand­set­zun­gen an den Haupt­kom­po­nen­ten (Rotor, Getrie­be, Gene­ra­tor) oft den Ein­satz von Hebe­zeu­gen und beson­de­ren Zulie­fer­fir­men erfor­dert und sehr teu­er wer­den kann.

Die höchs­ten Ein­bu­ßen ent­ste­hen in den meis­ten Fäl­len aber nicht durch die Kos­ten für neue Kom­po­nen­ten oder Repa­ra­tur­ar­bei­ten, son­dern durch die lan­gen Aus­fall­zei­ten, in denen die Anla­gen kei­ne Leis­tung lie­fern. 

Instand­set­zung ist der „Worst Case“ für die Wirt­schaft­lich­keit. Im Scha­dens­fall ist es des­halb immens wich­tig, dass Schä­den umge­hend iden­ti­fi­ziert und beho­ben wer­den. Scha­dens­min­dernd wir­ken eine vor­aus­schau­en­de Ersatz­teil­lo­gis­tik, geschul­te Mon­teu­re sowie kur­ze Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Anfahrts­we­ge.